Aktion gegen Menschenrechtsverletzungen an der Bevölkerung von Gaza

„Free Gaza“- die Blockade von Gaza mit Schiffen durchbrechen

IPPNW-Bündnis-Pressemitteilung vom 20.05.2010

http://www.ippnw.de/startseite/artikel/bcf02d6620/free-gaza-die-blockade-von-ga.html

Die Menschen im Gazastreifen mit Hilfsgütern zu versorgen und die
Öffentlichkeit auf die völkerrechtswidrige Blockade des Gaza-Streifens
aufmerksam zu machen, ist Ziel der Freedom-Flottille. Sie besteht aus
insgesamt drei Frachtschiffen mit etwa 5.000 Tonnen Ladung und fünf
Passagierschiffen. Ca. 600 Menschen aus 20 Ländern hoffen, Gaza per
Schiff zu erreichen.

Aus Deutschland beteiligen sich fünf Personen als Passagiere: vom
Aktionsbündnis Matthias Jochheim, stellvertretender Vorsitzender der
IPPNW, Norman Paech, emeritierter Hochschullehrer und
IPPNW-Beiratsmitglied sowie der in Deutschland lebende Palästinenser
Nader el Saqa von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland e.V. und
zwei Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Inge Höger, MdB (Mitglied
des Verteidigungsausschusses) und Annette Groth, MdB (Mitglied des
Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe). Die deutschen
Aktivisten werden am 22. Mai von Griechenland aus in See stechen und um
den 1. Juni zurück in Griechenland erwartet.

Das Frachtgut besteht aus Baumaterial und ganzen Fertighäusern, aber
auch aus Rollstühlen, Krankenhausbetten, Wasseraufbereitungsgeräten,
sowie aus Schulmaterialien und Spielzeug. Aus Deutschland stammen 5
Tonnen der Fracht, Medikamente, Verbandstoffe und Medizinische Geräte,
gespendet von der Deutsch Palästinensischen Medizinischen Gesellschaft.

“Im Mai vergangenen Jahres hat Papst Benedikt XVI bei seinem Besuch in
Israel und in den palästinensischen Gebieten die Aufhebung der Blockade
von Gaza gefordert. Die internationale Gemeinschaft, die EU und die
deutsche Bundesregierung sind aufgerufen, sich in ähnlicher Weise für
das Ende der kollektiven Bestrafung der Menschen im Gazastreifen
einzusetzen. Ohne freien Zugang zu Grundversorgung mit Lebensmitteln
leben die Menschen dort in tiefster Armut“, betont die Generalsekretärin
von pax christi, Christine Hoffmann.

„Die internationale Staatengemeinschaft geht nicht gegen die
völkerrechtswidrige israelische Blockade vor. Umso intensiver muss die
internationale Zivilgesellschaft sich dafür einsetzen,“ sagt Gisela
Siebourg vom Deutschen Koordinationskreis Palästina Israel.

„Wir wollen mit unserer Aktion auf die Menschenrechtsverletzungen an der
Bevölkerung von Gaza aufmerksam machen. Durch die Blockade fehlen
Medikamente und Ersatzteile für medizinische Geräte. Patienten, die in
Gaza nicht versorgt werden können, haben keinen Zugang zu adäquater
medizinischer Behandlung außerhalb der belagerten Region. Unseren
israelischen Kollegen, den `Ärzten für Menschenrechte´, sind bereits
Fälle bekannt, in denen Patienten gestorben sind, weil sie nicht
rechtzeitig behandelt werden konnten“, erklärt Matthias Jochheim,
stellvertretender Vorsitzender der IPPNW.

„Die Flottille nach Gaza soll mit ihren Hilfsgütern nicht nur die
Blockade von Gaza überwinden, sondern auch durch entsprechende
Öffentlichkeitsarbeit dem Schweigen in den Medien entgegenwirken und
Druck auf die internationale Politik entfalten, sich deutlich gegenüber
Israel für ein Ende der Blockade einzusetzen“, erklärt Annette Groth,
menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.

Die“ FreeGaza Bewegung“ ist eine internationale Bewegung, die mit
Schiffen die völkerrechtswidrige Blockade von Gaza durchbrechen will.
Der deutschen Sektion von „FreeGaza“ gehören IPPNW Deutschland, die
deutsche Sektion pax christi, die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft,
die Palästinensische Gemeinde Deutschland sowie die
Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft an. Deutsche
„FreeGaza“-Koordinatorinnen sind Gisela Siebourg und Hilu Barth. Bereits
seit letztem Jahr bemüht sich der deutsche Koordinationskreis Palästina
Israel, ein Schiff mit medizinischen Hilfsgütern nach Gaza zu schicken,
und hat dafür breite Unterstützung eingeworben.

http://www.freegaza.de/petition/unterzeichner.php

Obwohl Free Gaza sich nur in internationalen und palästinensischen
Hoheitsgewässern bewegen wird, hat Tel Aviv bereits angekündigt, die
Flotte nicht bis zur Küste von Gaza segeln zu lassen. Die FreeGaza
Bewegung lässt sich unter Verweis auf das Völkerrecht, das
internationale Seerecht und die Menschenrechte durch solche Drohungen
indes nicht einschüchtern.

Kontakt: Angelika Wilmen, IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion
der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in
sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin,
www.ippnw.de, Email: ippnw[at]ippnw.de

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