Androsch lässt Katze aus dem Sack: Berufsheer für Rohstoff- und Handelskriege
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Hintergründe des SP-Schwenks Erinnern wir uns an die Aussage von Verteidigungsminister Darabos vom Juli 2010, wo er die „Wehrpflicht als in Beton gemeißelt“ (2) bezeichnete. Keine drei Monate später, Anfang Oktober 2010 machte Darabos und die SPÖ-Spitze bekanntlich einen 180-Grad-Schwenk zugunsten einer Berufsarmee. Der Grund für diesen kolossalen Bauchfleck wurde nie wirklich geklärt. Eine Studie des „Egmont-Institute“ könnte hier möglicherweise weiterhelfen. Dieser EU-Militarisierungs-Thinktank wurde im Frühjahr 2010 von der spanischen EU-Ratspräsidentschaft damit beauftragt, Kriterien zu entwickeln, die ein EU-Land erfüllen muss, um in die sog. „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ (SSZ) eingelassen zu werden.Diese SSZ wurde mit dem Vertrag von Lissabon (2009) in EU-Verfassungsrang gehoben und soll einen inneren militärischen Führungszirkel begründen, in den nur jene Einlass finden, die „über anspruchsvolle militärischen Kapazitäten“ verfügen und sich zu „(Militär-)missionen mit höchsten Anforderungen verpflichten“ (Art. 42, Abs. 5, EUV).
Androschs Berufsarmee-Vorbild: Die Killerarmeen des „War on Terror“ Dieses Papier, das im Frühjahr 2011 veröffentlich wurde, war wohl schon im Herbst 2010 dem Kreis der EU-Staatschefs zugänglich. Faymann und Co wollen um jeden Preis in das militärische Kerneuropa. Die dafür notwendige Steigerung von Truppen für Auslandseinsätze, vor allem aber die Teilnahme an allen (!) EU-Militäreinsätzen, also auch solchen, wo Soldaten bisweilen in Blechkisten zurückzukehren pflegen, sieht man in der SP-Führung offensichtlich nur durch Profis gewährleistet. Deshalb wohl der energische Schwenk Richtung Profitruppen. Das von Darabos favorisiert Modell sieht konsequenterweise die Verdreifachung der Zeitsoldaten vor, also jener Berufssoldaten, die am leichtesten für Auslandseinsätze verpflichtet werden können. Als „Vorbild“ für Österreich hebt daher Androsch Umstellung auf Berufsarmeen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien hervor (4). Das sind die Armeen jener Staaten, die in den völkerrechtswidrigen Angriffskriegen des sog. „War on Terror“ seit 2001 eine grauenhafte Blutspur bezogen haben. Neuere Studien schätzen die Zahl der durch diese Kriege Getöteten auf bis zu 1,7 Millionen (Irak, Afghanistan, Pakistan). Rund 10.000 SoldatInnen sind von diesen Feldzügen in Zinksärgen nach Hause gebracht worden. Wie verheerend sich diese Kriegserfahrungen auch auf das Seelenleben der beteiligten SoldatInnen auswirken, erkennt man daran, dass im vergangenen Jahrzehnt mehr US-Soldaten durch Selbstmord ums Leben gekommen sind als beim Kampfeinsatz in Afghanistan. Im Durchschnitt stirbt pro Tag ein US-Soldat durch eigene Hand (Veteranen nicht mit einberechnet).(5) „Viel mehr Geld“ fürs Militär Unterschriften Aktion hier unterstützen: Neutralität statt Berufsheer und EU-Kampftruppen (1) Österreich, 7.9.2012 Quelle: http://www.werkstatt.or.at |
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