Treffen der KLIMA-Plattform Steiermark
Liebe AktivistInnen,
Einladung zu einem Folge-Treffen der Klimaplattform Steiermark
am Mo. 18. JANUAR von 19 bis 21 Uhr im Gsth.Krebsenkeller / Nebenraum links; (Sackstr. gegenüber Kastner)
Stefan, Herbert, Konrad, Gottfried und Johann
trafen sich für eine kurze Nachbesprechung unserer Aktion vom 12.12.; dabei haben wir diesen Termin festgelegt und hoffen, dass alle beteiligten Gruppierungen /AktivistInnen Zeit und Interesse haben daran teilzunehmen, um zusammen weitere Schritte zu diskutieren und Aktionen festzulegen.
Damit der Kreis sich erweitern kann, bitten wir Euch diese Information auch an weitere eventuelle InteressentInnen weiterzuleiten.
Terminlich bietet sich bis zum Sommer einiges an.
März Gemeinderatswahlen
30.April ( Freitag vor dem 1. Mai ( eine Woche nach der Konferenz in Bolivien)
1.Mai
13.bis 16. Mai : Österr. Sozialforum in Leoben www.sozialforum-asf.at
Juni: Klimagipfel von Merkel in Bonn
Juli (1.bis4.) ESF in Istanbul
Global denken, lokal handeln! Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt! Solche und andere Parolen kennen wir aus vergangenen Tagen, wenn wir für Menschenrechte, für Gerechtigkeit in der Gesellschaft, für den Frieden, für eine gesunde Umwelt und anderes mehr uns eingesetzt haben. Nun aber stehen wir womöglich vor der größten Herausforderung für uns, unsere Kinder, unsere Umgebung, ja für die Menschheit insgesamt. Es geht um nichts weniger als das Leben auf diesem Planeten. Da helfen die Sonntagsreden und Absichtserklärungen, die wir schon lang nicht mehr hören können und wollen, die unverbindlichen Erklärungen auf dem Klimagipfel in Kopenhagen, absolut nichts, lullen die Mehrheit der Bevölkerung nur ein und vermitteln ein Gefühl der trügerischen Sicherheit. Wir aber wollen mehr! Wir wollen über die Möglichkeit, Klimaschutz im Alltag bei uns selber zu betreiben, hinaus, die ruhiggestellte Öffentlichkeit aufrütteln und auf die wahren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen aufmerksam machen.
Mit freundlichen Grüßen
Johann, Stefan
P.S. Anbei noch zwei Infos.
a) der Aufruf von Evo Morales zur Weltklimakonferenz in Bolivien
b) eine Einschätzung zu Kopenhagen von Michael Löwy
a)
WELTKONFERENZ DER VÖLKER ÜBER DEN KLIMAWANDEL UND DIE RECHTE VON MUTTER ERDE
Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung für das Überleben der Menschheit, der Lebewesen und unserer Mutter Erde in ihrer heutigen Form darstellt;
im Wissen über die große Gefahr, der Inseln, Küstenzonen, Gletscher im Himalaja, den Anden und anderen Bergen der Welt, die Pole der Erde und heiße Regionen wie Afrika, Wasserquellen, durch zunehmende Naturkatastrophen betroffene Bevölkerungen, Pflanzen, Tiere und ganze Ökoysteme ausgesetzt sind;
da nachweislich die Ärmsten des Planeten den Klimawandel am stärksten zu spüren bekommen werden, indem ihre Häuser und Lebensgrundlagen zerstört werden und sie gezwungen sein werden zu fliehen und Zuflucht zu suchen;
unterstreichend, dass 75% der historischen Emissionen von Treibhausgasen auf das Konto der auf irrationale Weise industrialisierten Länder des Nordens gehen;
feststellend, dass der Klimawandel vom kapitalistischen System verursacht worden ist;
im Bedauern über das von den sogenannten „entwickelten“ Ländern verschuldete Scheitern der Konferenz von Kopenhagen, die ihre Klimaschuld gegenüber den Entwicklungsländern, den künftigen Generationen und der Mutter Erde nicht anerkennen wollen;
überzeugt davon, dass es nötig ist, die Rechte der Mutter Erde anzuerkennen und zu respektieren, um im 21. Jahrhundert die volle Erfüllung der Menschenrechte sicherzustellen;
als Bekräftigung der Notwendigkeit, für Klimagerechtigkeit zu kämpfen;
in Anerkennung der Notwendigkeit dringender Maßnahmen, um der Menschheit und Mutter Erde größere Schäden und Leiden zu ersparen sowie die Harmonie mit der Natur wiederherzustellen;
in der Gewissheit, dass die Völker der Welt, geleitet von den Prinzipien der Solidarität, der Gerechtigkeit und des Respekts für das Leben, in der Lage sein werden, die Menschheit und Mutter Erde zu retten; sowie
zur Feier des Internationalen Tags der Mutter Erde
ruft die Regierung des plurinationalen Staates Bolivien die Völker, die sozialen Bewegungen und die Verteidiger von Mutter Erde aus aller Welt auf und lädt sie, wie auch Wissenschaftler, Akademiker, Juristen und Regierungen, die mit ihrem Volk zusammenarbeiten wollen, zur Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde ein, die vom 20. bis 22. April 2010 in Cochabamba, Bolivien, stattfinden wird.
Die Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde hat folgende Ziele:
- Analyse der strukturellen und systembedingten Ursachen des Klimawandels und Vorlegen tiefgreifender Maßnahmen, die den Wohlstand der gesamten Menschheit in Harmonie mit der Natur ermöglichen;
- Diskussion und Beschluss des Projekts der Universellen Erklärung der Rechte von Mutter Erde;
3. Einigung über Vorschläge zu neuen Verpflichtungen für das Kyoto-Protokoll sowie für Entscheidungsvorhaben der UN-Rahmenkonvention über Klimawandel als Leitlinien für das Verhalten der dem Leben verpflichteten Regierungen in den Verhandlungen über den Klimawandel und auf allen Ebenen der Vereinten Nationen in Bezug auf:
a) Klimaschuld
b) Migranten/Flüchtlinge infolge des Klimawandels
c) Emissionsreduktionen
d) Adaptation
e) Technologietransfer
f) Finanzierung
g) Wälder und Klimawandel
h) gemeinsame Vision
i) indigene Völker
j) Sonstiges;
- organisatorische Vorbereitung des weltweiten Referendums über den Klimawandel;
- Analyse und Entwurf eines Aktionsplans, um der Errichtung eines Tribunals für Klimagerechtigkeit näherzukommen;
- Festlegen der Aktions- und Mobilisierungsstrategien zur Verteidigung des Lebens angesichts des Klimawandels und für die Rechte von Mutter Erde.
Bolivien, am 5. Jänner 2010
Evo Morales Ayma
Präsident des
Plurinationalen Staates Bolivien
b)
Kopenhagen 2009: das absehbare Scheitern. Von Michael Löwy
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Wir – damit meine ich die MarxistInnen, die ÖkosozialistInnen, die radikalsten AktivistInnen der Bewegung für Klimagerechtigkeit – waren recht pessimistisch in Bezug auf die so genannte Klimakonferenz der Vereinten Nationen, und wir hatten vorausgesehen, dass die Konferenz in Kopenhagen scheitern würde. Unser Argument war, dass das kapitalistische System keine anderen Kriterien kennt als schrankenlose Akkumulation, größere Ausdehnung und höhere Profite und dass es von daher unfähig ist, die notwendigen Mindestmassnahmen zur Vermeidung eines katastrophalen Klimawandels zu ergreifen. Und weil wir wussten, dass die große Mehrheit der „Großen der Welt“, die nach Kopenhagen kommen, nichts anderes sind als treue Diener der kapitalistischen Interessen, hatten wir gedacht, bei der Konferenz würden lediglich vage Versprechen in Bezug auf eine Verminderung der CO2- Emissionen um 50 % bis 2050 herauskommen. Mit einem Wort, wir hatten geglaubt, der Berg von Kopenhagen würde eine Maus gebären. Nun, ich muss zugeben, dass wir uns getäuscht haben. Wir waren nicht pessimistisch genug. Die Konferenz in Kopenhagen hat keine Maus in die Welt gesetzt, sondern eine Kakerlake. Kioto ist bereits ein großer Fehlschlag gewesen, weil die dort benannten Ziele lächerlich gering waren – eine Verringerung um 5 % bis 2012 – und weil es absolut unmöglich ist, mit den verabschiedeten Methoden wie dem „Handel mit Verschmutzungsrechten“ nennenswerte Fortschritte zu erreichen. Aber Kopenhagen liegt sehr, sehr tief unter Kioto, wo wenigstens ein internationales Abkommen mit Zielen, die mit Zahlen versehen und verbindlich waren, herausgekommen ist. Was ist passiert? Die USA haben China beschuldigt, es verweigere jegliche internationale Verpflichtung zur Verminderung von Emissionen; China hat die USA beschuldigt, es verpflichte sich zu keiner nennenswerten Verminderung von Emissionen. Beide betonten, sie könnten nichts machen, wenn der andere sich nicht bewegt. Und Europa hat erklärt, es könne ohne die USA und China keine Initiative ergreifen. In einem einzigen Punkt waren sich alle einig, sehr glücklich über dieses Einverständnis: darin, dass es dringend notwendig ist, nichts zu tun. Wir haben also nur eine bösartige Kakerlake mit dem Titel „Copenhagen Accord“ bekommen – das Abschlussdokument, das von den „führenden Köpfen der Welt“ zusammengeschustert worden ist, bevor sie die Konferenz rasch durch die Hintertür verlassen haben.* Es ist ein leeres Dokument, in dem proklamiert wird, was alle wissen, nämlich dass verhindert werden müsste, dass die Temperatur um mehr als 2° C ansteigt. Kein Wort zu den Beschränkungen der Gasemissionen, keine Prozentzahlen zu den erwähnten Verminderungen, nicht einmal fromme Wünsche, nicht einmal für eine ferne Zukunft. Nichts. Rein gar nichts. Null Inhalt. Wo gibt es also noch Hoffnung? Die einzige Hoffnung besteht in den einhunderttausend Menschen, die auf den Straßen von Kopenhagen demonstriert haben und die aus Dänemark, anderen skandinavischen Ländern, Deutschland, weiteren europäischen Ländern und aus der ganzen Welt gekommen sind, die radikale Maßnahmen gefordert und die erklärt haben: „Das System muss geändert werden, nicht das Klima“. Oder in den mehreren Tausend, die an den Diskussion des alternativen Klimaforum teilgenommen haben, auf dem eine Resolution verabschiedet wurde, in dem die Pseudolösungen des Systems (der „Handel mit Verschmutzungsrechten“) verurteilt werden.** Oder auch in den Tausenden, die friedlich vor den Türen der offiziellen Konferenz demonstriert und versucht haben, einen Dialog mit den „offiziellen“ RepräsentantInnen zu führen, die aber mit Tränengas und Schlägen mit den Gummiknüppeln der Polizei empfangen worden sind, während ihre Sprecher – wie Tadzio Müller – wegen „Anstiftung zur Gewalt“ festgenommen wurden. Die Hoffnung wird auch von politischen Führungspersönlichkeiten wie dem bolivianischen Präsidenten Evo Morales repräsentiert, der sich (als eine der ganz wenigen Ausnahmen) mit der Bewegung für Klimagerechtigkeit solidarisch gezeigt und den Kapitalismus als System angeprangert hat, das für die katastrophale globale Erderwärmung verantwortlich ist. Vor vielen Jahren hat der berühmte Dichter und Sänger Joe Hill von der revolutionären Gewerkschaft „Industrial Workers of the World“ (IWW) zu seinen Genossinnen und Genossen gesagt, kurz bevor er von den staatlichen Behörden unter falschen Anschuldigungen hingerichtet worden ist: „Trauert nicht, organisiert!“ Wir müssen in unsere Länder zurückfahren und die Menschen organisieren – in den Städten und auf dem Land, in den Betrieben und Schulen, auf den Straßen, um eine breite internationale Bewegung des Kampfs gegen das System aufzubauen, um radikale Veränderungen durchzusetzen und um nicht „den Planeten“ (der ist nicht in Gefahr), wohl aber das Leben auf dem Planeten vor der Zerstörung zu retten. 19. Dezember 2009 Aus dem Französischen übersetzt von Wilfried Dubois Fußnoten: Quelle: http://www.europe-solidaire.org/spip.php?article16057; |
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