Hilfegesuch der BürgerInnen von Al-Aqaba (Westbank)
hiermit möchten wir Sie bitten, sich für die Bewohner des in der Westbank, in ‚Zone C‚, gelegenen Dorfes Al-Aqaba einzusetzen, in dem die israelische Ziviladministration droht, die Hälfte (!) aller Gebäude abzureißen. (Siehe: Presseerklärung der ILMR.)
Vor der israelischen Eroberung der Westbank im Jahr 1967, zählte das im Norden der Westbank liegende Al-Aqaba über 1000 Einwohner. Nach der Eroberung wurde das Gebiet zu einer ‚closed military zone‘ erklärt und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zwei militärische Übungsplätze angelegt. Seitdem wurden dreizehn Bewohner Aqabas durch israelische Kugeln oder Landminen getötet und rund 50 verletzt, so der Bürgermeister der Gemeinde Sami Sadiq, der 1971 als 16-Jähriger von drei Kugeln in den Rücken getroffen wurde und seitdem an den Rollstuhl gefesselt ist. Mit diesen Methoden konnte Israel bereits über zwei Drittel der Einwohner dazu nötigen, das Dorf zu verlassen, das heute nur noch 300 Einwohner zählt. Die akute Abrissdrohung gegen die Hälfte der Gebäude des Dorfes ist das Ergebnis eines weiteren israelischen Instruments zur Vertreibung von Palästinensern: dem Bau- und Planungsrecht. Um die Palästinenser dazu zu zwingen, ihre Heimat zu verlassen und Platz für jüdische Siedler zu schaffen, erteilen israelische Behörden Palästinensern praktisch keine Baugenehmigungen, auch nicht auf dem eigenen Grund und Boden. Dieses Mittel wird von Israel nicht etwa nur flächendeckend in der besetzten Westbank eingesetzt, sondern auch im von Israel annektierten Ost-Jerusalem und dem sogenannten ‚Kern- Israel‘ – zur Zeit ganz besonders im Negev. In Aqaba führt diese Politik dazu, dass die Hälfte der 45 Gebäude des Ortes – darunter ein Kindergarten und eine Moschee – als ‚illegal‘ gelten und nunmehr abgerissen werden sollen.
Ihr Protest
Bitte helfen Sie, die Zerstörung Al-Aqabas zu verhindern, indem Sie dazu beitragen, diese unglaublichen Verhältnisse in das Licht der Öffentlichkeit zu zerren. Dazu wenden Sie sich bitte per Email, Fax oder Brief an die Verantwortlichen in Israel, an die israelische Botschaft, an das österreichische Aussenministerium, sowie an die Mitglieder des Menschen- rechtsausschusses des österreichischen Parlaments. Geeignete Textentwürfe in deutscher und in englischer Sprache finden Sie im Anhang. Ihre Briefe senden Sie bitte an die im folgenden angegebenen Email-Adressen.
Die englische Version senden Sie bitte an:
das israelisches Verteidigungsministerium:
minister@mod.gov.il, dover@mod.gov.il, pniot@mod.gov.il
die israelische Botschaft in Wien:
Kopien ihrer Emails senden Sie bitte an die Aktivisten der israelischen Friedensgruppe ‚Gush-Shalom‘: otherisr@actcom.co.il und intl@mailman.gush-shalom.org
Die deutsche Version senden Sie bitte zur Kenntnisnahme: An das Aussenministerium Außenminister: michael.spindelegger@bmeia.gv.at
Pressesprecher: alexander.schallenberg@bmeia.gv.at
und an die Mitglieder des Ausschuß für Menschenrechte im Parlament:
franz.kirchgatterer@parlament.gv.at
wolfgang.grossruck@parlament.gv.at
renate.csoergits@parlament.gv.at
Aufruf ergangen über: http://www.ipk-bonn.de
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