Neues von J. Windischer, EAPPI-Team
30.5.13 Agriculture Gate – Fara’un
Heute waren wir an einem sg Agriculture Gate Faa’un. Bauern haben jenseits des Trennmauer, jenseits des Grenzzaunes ihre Felder. 50,60 Leute warteten, das Grenztor ging nicht auf, sie warteten eine Stunde, es wurde immer heißer. Telefonierten bei den Beschwerdestellen, dann direkt beim Militär. Es war schon 8.00 morgen und sehr, sehr heiß. Dann sperrten die Soldaten die 3 hintereinander liegenden Tore auf, zwei Soldaten mit MP im Anschlag sichern, winken Leute, Esel, Pferdegespanne und Traktoren einzeln durch. Nach dem Sicherheitsstreifen, ca 20m, weisen die Leute ihre Papiere den Soldaten bzw. Soldatinnen vor, wieder durchsuchen 2 weitere Soldaten mit MP im Anschlag das Gepäck und lassen sie dann weitergehen. Verschiedenste Gründe, dass Leute nicht durch dürfen: sie haben zu viel Käse mit, sie haben ein zweites Gewand mit, einer hatte Tabaksetzlinge mit oder andere hatten eine falsche Genehmigung Die zurückgeschickten Leute sind meist total traurig. Die Tore werden dann wieder gesichert und verschlossen. Warum denn heute das Tor wieder so spät aufgemacht habe, so frage ich ganz höflich die beiden Soldaten, die zusperren. Es gab Probleme da, es gab Probleme dort, es gab Sicherheitsprobleme, ein Militärfahrzeug war fahruntauglich usw., ich solle die Vorgesetzten fragen. Einige Soldaten sind höflich, ein paar wenige sind sarkastisch. Es sind immer die gleichen Gründe. Besatzungssoldaten haben eine unglaubliche Macht, da gilt das Recht des Stärkeren. Menschenrechte, internationale Rechte für Menschen (IHL) , die unter Besatzung leben, die gibt es hier nicht. So schreib ich die Missachtungen, Verletzungen, Demütigungen einfach nieder, melde sie ans EAPPI office, melde sie nach Österreich, melde sie euch: viel mehr kann ich z.Z. nicht tun.
J. Windischer (EAPPI Tulkarm)
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