IN MEMORIAM
Heinz Galinski s.A.
Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.
geboren 28.11.1912 gestorben 19.7.1992
Internationaler Tag gegen die Abriegelung und Besetzung des Gazastreifens
Samstag, 2. Dezember 2006
Graben/Pestsäule, Wien 1
14 bis 16 Uhr
SCHWEIGT NICHT ZU GAZA!!!
Beendet die Abriegelung des Gazastreifens! Internationaler Schutz für die PalästinenserInnen!
Am 2. Dezember 2006 findet ein Internationaler Tag gegen die Abriegelung und Besetzung des Gazastreifens (Internationaler „End the Gaza Siege Day“) statt. Wir wurden von der israelischen Frauenkoalition für den Frieden gebeten, sie mit unserer Mahnwache zu unterstützen. Fast 80 Städte in ca. 17 Ländern weltweit nehmen an diesen Internationalen Tag teil.
PolitikerInnen, Medien und Regierungen möchten diese Tragödie ignorieren. Wir müssen unseren Protest gegen das Aushungern und Boykott des palästinensischen Volkes deutlich zeigen. Wer sich mit den Tatsachen befasst, weiss was sich im Gazastreifen abspielt. Die Massaker in Beit Hanoun und am Strand von Gaza, als im Juni die Ghalia Familie von der israelischen Armee getötet worden sind (nach dem OCHA Bericht „disputed“ ) dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Das Töten geschieht täglich – durch Panzer und Heckenschützen, durch Bombardements aus der Luft und vom Meer aus.
Wie lange noch läßt die „internationale Gemeinschaft“ das fortwährende Gemetzel zu? Die grausame Unterdrückung in den Besetzten Gebieten — besonders in Gaza – gehört heute zu den ungeheurerlichsten Ungerechtigkeiten weltweit.
Die Koalition gegen die Besatzung des Gazastreifens (‚Coalition against the Siege on Gaza‘) hat sich für den Monat November zu einer koodinierten, grossen Kampagne zusammengeschlossen, um die israelische Regierung und die internationale Gemeinschaft dazu aufzurufen, die Abriegelung/Besatzung/ Belagerung des Gazastreifens zu beenden und Verhandlungen mit der gewählten palästinensischen Führung aufzunehmen.
Beteiligt sind folgende Organisationen: Die Koalition der Frauen für Frieden (Coalition of Women for Peace), Gush Shalom, Ta’ayush, Israeli Committee Against House Demolitions, ICAHD, Yesh Gvul, New Profile, Machsom Watch, Bat Shalom, Hadash, Anarchists against the Wall, The High School Senior Letter, University Students Coalition.
Zugleich ist der 29.11., der Internationale Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, Anlass für unsere Kundgebung. Besonders heben wir unsere Solidarität mit dem erfolgreichen gewaltfreien Widerstand von Palästinenserinnen und Palästinensern im Gazastreifen, die im November mehrfach völkerrechtswidrige Hauszerstörungen durch die israelische Armee verhinderten, hervor.
Der jetzt beschIossene Waffenstillstand ist ein wichtiger Schritt, aber er muss dauerhaft und umfassend werden , das heißt, auch für das Westjordanland gelten! Auch jetzt noch gibt es die Belagerung des Gazastreifens durch die israelische Armee und die Sanktionen, die von der internationalen Gemeinschaft über die palästinensische Bevölkerung aufgrund ihrer in demokratischen Wahlen getroffenen Entscheidung für die Hamas verhängt wurden.
Wenn die Belagerung anhält, werden sich Seuchen, Unterernährung und Chaos verbreiten.
Der Gazastreifen ist beinahe vollständig von der Außenwelt abgeriegelt. Etwa 80 % der Bevölkerung ist extrem arm und lebt von weniger als 2 Dollar am Tag. Nach einem Besuch im November 2006 berichteten Mitglieder des Europäischen Parlament :
„Die Krankenhäuser sind überfüllt und bekommen weder genug Geld noch genug Medikamente. Die öffentlichen Bediensteten sind über Monate hinweg nicht bezahlt worden. Ärzte erzählten uns, dass einige tödliche Verletzungen nicht durch übliche Waffen, sondern vermutlich durch neuartige chemische Waffen, mit denen experimentiert wird, her rühren.“
Seit Juni 2006 hat das israelische Militär mehr als 300 Palästinenser im Gazastreifen getötet – über die Hälfte waren unbewaffnete Zivilisten, darunter 61 Kinder. In der israelischen Stadt Sderot kam es durch Qassam-Raketen zu Opfern unter der Zivilbevölkerung. Es lässt sich aber nicht übersehen, dass die Zahl der palästinensischen Opfer weitaus höher ist und dass die Zerstörungen in Gaza wesentlich umfangreicher sind. Und auch die Tatsache der israelischen Besatzung kann nicht ignoriert werden.
Wir sind für ein dauerhaftes Ende des Tötens und für ein Ende der Besatzung!
Israel und die internationale Gemeinschaft müssen die politische Wahl des palästinensischen Volkes respektieren!
Die Europäische Union und die Bundesregierung müssen endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um Israel dazu zu bewegen, internationales Recht zu respektieren. Wir fordern, dass die Europäische Union das Assoziierungsabkommen mit Israel aussetzt und Sanktionen erwägt.
Die Bundesregierung und die EU müssen einen Dialog mit der palästinensischen Regierung aufnehmen!
Sie müssen Druck auf die israelische Regierung ausüben, damit diese die Steuereinnahmen an die palästinensische Regierung auszahlt, die sie konfisziert hat! Nach Angaben von israelischen Menschenrechtsorganisationen entspricht die Summe dieser vorenthaltenen Steuern mittlerweile (November 2006) der Hälfte des Budgets der Palästinensischen Behörde.
Wir fordern den Schutz der palästinensischen Bevölkerung durch die Entsendung internationaler Kräfte in den Gazastreifen und in die Westbank!
Wir sind für die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung auf der Basis des Dokuments über die nationale Versöhnung, das die Grenzen von 1967 des Staates Palästina und des Staates Israel akzeptiert.
Frauen in Schwarz (Wien)
www.fraueninschwarz.at
e-mail: WomenInBlack-Vienna@gmx.net
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