Artikel im Inprekorr Nr. 430/431
Palästina:
Die Lage der palästinensischen Bevölkerung nach dem Bruch der nationalen Einheit der politischen Elite
Von Ingrid Jaradat
Seit 2001 ist der im Oslo-Abkommen ausgehandelte Status der seit 1967 besetzten palästinensischen Gebiete de facto ausgehebelt durch den Wiedereinmarsch der Israelis in die halbautonomen Palästinensergebiete, die Zerstörung der Infrastruktur der palästinensischen Autonomiebehörde und die nachfolgende Einsetzung eines zunehmend restriktiveren Militärregimes, das die Kolonisierung und Beschlagnahmung von Territorien weiter intensiviert. Sechs Jahre danach scheint nun auch das politische System, das den Kampf der PalästinenserInnen jahrzehntelang geprägt hat, diesen geänderten Realitäten anheim zu fallen. Nach dem Auseinanderbrechen der Koalitionsregierung zwischen Fatah und Hamas im Juni sind die von der Fatah geführte Autonomiebehörde und die PLO völlig diskreditiert und ohne Einfluss. Das politische System dieser palästinensischen Führungselite scheint irreparabel angeschlagen zu sein
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