Refugees – Thanks for coming
Refugees – Thanks for coming![]() Wir danken Euch, dass Ihr nach Österreich/ Europa gekommen seid und FRONTEX entkommen seid. Wir sind beschämt, dass die Polizei zu unserem Schutz und zu Eurer Verfolgung dient. Wir danken Euch, dass Ihr uns zeigt, dass Menschenrechte in Österreich/Europa nur für die gelten, die den richtigen Pass mit der richtigen Hautfarbe haben. Wir sind beschämt, dass Ihr nicht wie wir über die Straße gehen könnt, ohne verhaftet zu werden, und das wir jede Arbeit annehmen dürfen und Ihr keine. Wir danken Euch, für die Formulierung Eurer Forderungen, die uns mit dem realen Rassismus der Straße und der Institutionen konfrontieren. Wir sind beschämt, dass man Eure politischen Forderungen im schlechtesten Fall als „irrealistisch“ abtut und im besten Fall als humanitäre Probleme abwickeln will. Wir danken Euch für den Protest, aus dem Wut, Trauer, aber auch Würde derer spricht, die den weiten Weg nach Österreich/Europa nicht geschafft haben, weil sie im Mittelmeer ertrunken sind. Wir sind beschämt, dass Ihr uns sagen müsst, dass Ihr keine Babys seid (Zitat Khan Adalat), weil man Euch in der kolonialen Tradition der Habsburger abspricht, politisch zu denken und selbstbestimmt zu handeln. Wir danken Euch, dass Ihr den nationalen Schulterschluss der politischen Parteien offengelegt habt; von rechts („Herabwürdigung religiöser Lehren und Religionsausübung“) bis links („es geht um menschengerechte Verwahrung“). Wir sind beschämt über die Verantwortlichen aus Politik, der Kirche und den NGOs, wie sie in einem widerwärtigen Paternalismus das Wort „für Euch“ ergreifen, als sei Eure Stimme zu unterentwickelt. Wir danken Euch, den Menschen aus der Basis der Kirche, den Ordensmännern- und Frauen, und den vielen anderen, die zeigen, dass Glaube und Religion kein Ritual ist, sondern Nächstenliebe in der Praxis. Wir sind beschämt, dass in dem Haus Gottes Menschen in Kälte und Dunkelheit auf ihre Abschiebung warten müssen und durch einen Wachdienst von uns isoliert werden. Wir danken den AktivistInnen aus den Parteien und NGOs die sich nicht blenden lassen, von dem rassistischen und menschenverachtenden Normalzustand, den diese Institutionen abwickeln. Wir sind beschämt, dass mutige Menschen aus der Zivilgesellschaft, die Laptops und andere Kommunikationsmittel und –medien organisiert haben, ihre Zeit bei den Flüchtlingen verbringen und in Bescheidenheit sich den Forderungen der Flüchtlinge angeschlossen haben, als „StörerInnen“ diffamiert werden. Wir danken Euch, dass Ihr gekommen seid. Lasst uns nicht alleine. Subhan’Allah.
Refugees – Thanks for coming We thank you for coming to Austria/Europe and for escaping FRONTEX. We are ashamed that the police claims to protect us whilst in fact persecuting you. We thank you for demonstrating that human rights in Austria/Europe only apply to those with the right passport and skincolour. We are ashamed that we can cross the streets without being arrested and accept any job offered whilst you can’t! We thank you for the verbalisation of your demands, which uncover the existing racism on the streets and in the institutions. We are ashamed that your political demands are called *unrealistic* in the worst and *humanitarian issues* in the luckiest case. We thank you for angry, sad, yet dignified protest which also represents those who didn’t manage to reach Austrian/European shores, because they drowned in the ocean. We are ashamed you have to tell us that you are no babies (quote Khan Adalat), because the colonial tradition of the Habsburgs’ won’t acknowledge your ability to autonomously think and act politically. We thank you for uncovering the closing of ranks by the national political parties; from the right-wing (decrying of religious teachings and exercise of religion) to the left (it’s all about humane custody!) We are ashamed of the representatives of politics, church and the NGOs rising to speak *for you* as if your own voices were runt. We thank you, the grassroots people of the church, the nuns, believers and those many more, who prove that faith and religion are no empty rituals but charity put into practice! We are ashamed that people have to await their deportation in the Lord’s House, locked into the darkness and cold, isolated from us, their friends, by security guards. We thank the activists of the parties and NGOs who are not blinded by the the racist and inhuman conditions of the institutions involved. We are ashamed that those brave people of the Civil Society, who provide means of communication, spend their time with the refugees and who have always encouraged their demands, are defamed as disruptive elements. We thank you for coming here! Don’t leave us! Subhan’ Allah! |
Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative
Dar al Janub – Zentrum Interkultureller Begegnung,
Kleistgasse 8, 1030 Wien,
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