Thema: Die Krieg-Friedensfrage im kapitalistischen System
AG 6 im Aufbruch-Graz; Treffen vom 13. September 2016 in der Alten Münze 19-21 Uhr
anwesend: Georg, Konrad, Johann, Robert; Wolfgang, Veronika
Kriege hat es in Gesellschaften vor dem Kapitalismus gegeben und es wird wahrscheinlich auch welche geben, wenn das kapitalistische System einmal nicht mehr existiert.
Was jedoch dem kapitalistischen System immanent ist, ist die Tatsache, dass es ohne Krieg überhaupt nicht auskommen kann. Der Kapitalismus beinhaltet den Krieg wie die Wolke den Regen mit sich bringt.
Insofern ist die Kriegsfrage eine zentrale Frage einer jeden antikapitalistischen Bewegung.
Die kapitalistische Produktionsweise basiert auf unerbittlicher Konkurrenz eines Betriebes gegen die Produktion eines anderen Betriebes und ist – auf der Suche nach immer höherer Effizienz, höhere Produktivität – auf die Ausschaltung des Konkurrenzbetriebes ausgerichtet, um sich den Profit alleine anzueignen.
Das System kann nur bestehen, indem es über koloniale Wege die Rohstoffe raubt und die erzeugten
Fertigprodukte auf der Suche nach immer größeren Absatzmärkten zu verkaufen versucht. Dies treibt das System unweigerlich zur Expansion. Expansion ist jedoch nicht ohne militärische Überlegenheit möglich. Auch die Währungskonkurrenz führt zum Währungskrieg und ist eine Vorstufe des heißen Krieges.
Ebenso ist der Freihandel ohne Krieg nicht möglich, da er immer das Recht des Stärkeren gegen die Masse der Schwächeren durchsetzen muss.
Die aufgrund dieses zerstörerischen Wirtschaftssystems immer größer werdenden Ungleichheiten auch in den einzelnen Gesellschaften (Nationen) führen nach innen ebenso zu immer mehr Spannungen; sozialen Unruhen; Aufständen, Niederschlagung und bürgerkriegsähnlichen Zuständen in den einzelnen Ländern. Die sogenannten „Verteidigungsarmeen“ werden für den Einsatz nach „innen“ ausgerichtet.
Flüchtlingsströme sind die logische Folge der geschürten kriegerischen Auseinandersetzungen in vielen Teilen der Welt.
Ohne Feindbild kann das kapitalistische System nicht bestehen. Zuerst war es über Jahrzehnte der Kalte Krieg und nach der Implosion der Sowjetunion wurden von den USA Terrorzellen gezüchtet und mit Waffen beliefert. Nordkorea ist ein doch zu kleines Feindbild. Danach konnte der Krieg gegen den Terror beginnen, der sich mittlerweile auf Weltebene auszubreiten beginnt. Dies ermöglicht einen gigantischen Absatz von Waffen; die Zerstörung alter Waffenbestände und Investition von immer gigantischeren öffentlichen Geldmengen in weitere neue Waffenproduktion.
Wenn das System durch seine inneren Widersprüche – immer größere Arbeitslosigkeit; extreme soziale und finanzielle Ungleichheit; Überproduktion von nicht mehr absetzbaren Waren; .. – an seine Grenzen stößt, werden über die „Lügenpresse“, die fest in der Hand der Reichen ist, der Nationalismus, der Fremdenhass, der Neid …geschürt und die Menschen auf „Feindbilder“ eingestimmt, die das Auslösen eines globalen Krieges ermöglichen.
Zsgf. von Johann
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