Leserinnenbrief von Paula Abrams-Hourani/Frauen in Schwarz zu Gudrun Harrer

Leserinnenbrief von Paula Abrams-Hourani/Frauen in Schwarz zu Gudrun Harrer „Mit Trumps großem Nahost-Deal geht nichts weiter“ im Standard*:
…Dass man noch immer vom „Friedensprozess“ spricht wundert Ihre Leserin sehr, weil dieser „Prozess“ schon lange tot ist.-…

Sehr geehrte Frau Harrer,
Sehr geehrte Standard Redaktion

Ich habe mit Interesse Frau Harrers Analyse vom Freitag, 25.8.2017, „Mit Trumps großem Nahost-Deal geht nichts weiter“ gelesen.

Vielleicht ist der Grund warum „nichts weiter geht“, und die Demonstration in Ramallah gegen den Besuch von Präsident Trumps Berater Jared Kushner und Jason Greenblatt, US-Sondergesandter für den „Friedensprozess“, stattgefunden hat, einfach die Tatsache, dass Jared Kushner nicht ganz unvoreingenommen ist was den Israel-Palästina „Konflikt“ (Besatzung) betrifft. Es ist bekannt, dass er und seine Familie umstrittene geschäftliche Verbindungen zu Israel haben, und er einen weiteren Ausbau der jüdischen Kolonien in der West Bank stark befürwortet. Die Kushner Stiftung hat an die Kolonien gespendet (http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.757068)   und hat auch geschäftliche Verbindungen mit israelischen Geschäftmännern, Banken, usw. Es gibt sogar Behauptungen, dass die Familie mit Benny Steinmetz involviert war, der jetzt bekanntlich für Korruption unter Verdacht steht.

Dass man noch immer vom „Friedensprozess“ spricht wundert Ihre Leserin sehr, weil dieser „Prozess“ schon lange tot ist. Der Grund dafür könnte sein, dass die US-Verhandler seit langem Israel-Unterstützer sind, z.B. u.a. Martin Indyk und Dennis Ross, die bekanntlich zur pro-Israel Lobby gehören. Jetzt ist der neue US Botschafter der umstrittene Hardliner David Friedman, ein starker Befürworter von „Greater Israel“. (Wir wissen ja, dass der israelkritische Amerikaner, Richard Falk, Professor für Internationales Recht, trotz seiner jüdischen Herkunft, wegen seiner kritischen Haltung zu Israel ​während seiner Amtszeit
​niemals einreisen durfte, trotz seiner Ernennung zum Sondergesandten des UN-Menschenrechtsrats für die Palästinensischen Autonomiegebiete.)

Es ist schade, dass es in Wien wie überhaupt in den übrigen westlichen Medien immer wieder Lücken in der Information gibt, diesen „Konflikt“ (Besatzung) betreffend. Lückenlose Information würde zu einem besseren Verstehen des Problems führen.

Ob das unabsichtlich geschieht oder wegen versteckter Zensur – vielleicht Selbstzensur – kann ich nur vermuten.

Mit freundlichen Grüßen,

Paula Abrams-Hourani

*http://derstandard.at/…/Mit-Trumps-grossem-Nahost-Deal-geht…

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