UN-Kinderrechtekonvention gilt für palästinensische Kinder nicht
Die UN- Kinderrechtekonvention garantiert in Paragraf 6 das „Recht auf Leben“ für ein jedes Kind. Wohl eine Selbstverständlichkeit. Aber was uns hier in Österreich selbstverständlich scheint, ist es im besetzten Palästina nicht.
In der Westbank wurden nur allein nur in diesem Jahr 2021 14 Kinder getötet.
Der letzte war Mohamed Dadaas, 13 Jahre alt, aus dem Flüchtlingslager Askar am nördlichen Rand von Nablus. Er wurde gestern, am 5.11. in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte ihn nur mehr für tot erklären konnten. Er starb, weil ihm ein israelischer Soldat in den Bauch geschossen hatte.
Wo war sein Recht auf Leben?
Mohamed starb, weil er protestierte. Er ging in Deir al-Hatab auf die Straße, um israelische Siedler zu stoppen. Siedler, die den palästinensischen Bauern das Land rauben. Sie kommen mit Bulldozern, entwurzeln Bäume, besetzen Äcker und zermalmen Häuser. Sie kommen in Begleitung der israelischen Armee. Ein Soldat dieser Armee, ein erwachsener Mann in militärischer Montur hat Mohamed erschossen.
Mit seiner Waffe zielte er und drückte ab.
Israel hat den Mord nicht kommentiert.
Israel muss sich nicht zu solchen Vorkommnissen äußern. Der israelische Siedlerkolonialismus hat den Freibrief der Mächtigen dieser Welt.
Israel kann als Antwort auf den Tod von Mohamed, den Bau weiterer 1300 Siedlungen auf palästinensischem Land lauthals verkünden. Diese Siedlungen sind nach internationalem Recht illegal.
In der UN-Kinderrechtekonvention stehen die Worte: „Kinder haben ein Recht auf Bildung“.
Luban Ash-Sharqiya ist die Heimat von etwa 3.500 Palästinensern, 20 km südlich der Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland. Zwei israelische Siedlungen wurden auf geraubtem palästinensischen Land an die Seiten des Dorfes herangebaut.
Wenn die palästinensischen Schulkinder aus Luban von der Schule nach Hause gehen wollen, haben sie zwei Möglichkeiten .
Entweder sie müssen an den Siedlungen vorbei. Dort lauern ihnen Siedler auf, von denen sie beschimpft und bespuckt oder im schlimmsten Fall mit Gewehren und auf sie zurasenden Autos bedroht werden.
Oder sie müssen an Checkpoints des Militärs vorbei. Israelische Soldaten haben sich am Eingang des Dorfes stationiert.
Die Soldaten drangsalieren die Kinder. Sie pfeifen sie an und befehlen ihnen stehen zu bleiben. Sie durchsuchen ihre Schulsachen und drohen ihnen mit Gericht und Gefängnis.
Manche Schulen im Westjordanland müssen sich durch Zäune und Dächer vor angreifenden Siedlern schützen. Manchmal begleiten LehrerInnen die Kinder, damit sie nicht allein die bedrohlichen Schulwege bewältigen müssen. Oder die Kinder sind gezwungen weite Umwege durch die Felder auf sich zu nehmen, damit sie heil nach Hause kommen.
Mohamed Dadaas war ein palästinensisches Kind, 13 Jahre alt, er starb am letzten Freitag durch den Bauchschuss eines israelischen Soldaten.
Mohameds Angst hatte sich in Wut gewandelt, als er sich unter die Protestierenden gegen den Siedlungsbau mischte.
Er musste sterben.
In der UN-Kinderrechte-Konvention stehen die Worte: „Kinder haben ein Recht auf Leben“.
Mohamed ist einer von hunderten Minderjährigen, die in den letzten Jahren ermordet wurden.
Israel muss sich nicht zu solchen Vorkommnissen äußern. Der israelische Siedlerkolonialismus hat den Freibrief der Mächtigen dieser Welt.
Israel kann als Antwort eine Organisation verbieten, die diese Vergehen gegen Kinder und Minderjährige beobachtet und dokumentiert.
Diese Gruppe hat 2010 der UNO einen Bericht vorgelegt, in dem die Drohungen, Übergriffe und Ermordungen palästinensischer Kinder zwischen 13 und 16 Jahren durch israelische SiedlerInnen und SoldatInnen dokumentiert sind.
In der In der UN-Kinderrechtekonvention stehen die Worte: „Kinder haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt“.
Israel bezeichnet diese Organisation als „Terrororganisation“.
Für Israel ist jeder Widerstand der Palästinenser „feindlich“, „rechtswidrig“ und „terroristisch“.
Demonstrationen und ziviler Widerstand sind „Terror“.
Der gewaltfreie Widerstand gegen ist „Terror“.
Die Dokumentation von Völkerrechtsbruch und Menschenrechtsverletzung ist „Terror“.
Weitere fünf zivilgesellschaftliche Organisationen wurden als „terroristisch“ gebranntmarkt:
Zwei die sich für Gefangene einsetzen, eine Vertretung von BäuerInnen, eine Wissenschafts-NGO und eine Frauenorganisation.
Benny Gantz hat die Kriege gegen Gaza 2012 und 2014 zu verantworten. Er war Chef des Generalstabs der israelischen Armee. In diesen Kriegen wurde der Gaza-Streifen brutalst bombardiert.
500 getötete Kinder sind aus 2014 dokumentiert, 33 aus 2012 und 63 aus dem Mai 2021.
Die mit Behinderungen und Traumatas zurückblieben, sind nicht gezählt.
Gantz ist heute der israelische Verteidigungsminister. Und heute muss sich selbst verteidigen, denn seine Verbrechen schreien zum Himmel.
Er findet dafür keinen anderen Weg mehr, als Kinder töten zu lassen und NGOs zu verbieten.
Herr Gantz glaubt den Terror, den er zu verantworten hat mit noch mehr Terror übertünchen zu können.
Auch er wird eines Tages Rechenschaft ablegen müssen.
Gerechtigkeit ist stärker als der Terror des Kolonialherrn.
Das palästinensische Volk wird sein Recht erringen.
Rede einer Vertreterin der Steirischen Friedensplattform am Infostand von Palästina Solidarität Österreich am 6.11.21 in Wien
Neueste Kommentare