Artikel der AG Friedensforschung: Sudan und Tschad im Visier der Großmächte

Von Lühr Henken *

Zwei der derzeit elf Auslandseinsätze der Bundeswehr finden im Sudan statt. Sie wurden zuletzt vom Bundestag am 15. November 2007 mit großer Mehrheit verlängert. Die nach Kapitel VII der UN-Charta mandatierten Einsätze beinhalten zum einen die Stationierung von bis zu 75 unbewaffneten Bundeswehrsoldaten als Teil der etwa 10.000 Personen starken Überwachungsmission UNMIS in Südsudan. Das Mandat endet am 15. August 2008. Derzeit sind im Rahmen von UNMIS 42 deutsche Soldaten und fünf Polizisten im Einsatz. Das zweite Mandat ist ein Vorratsbeschluss. Demnach sollen bis zu 250 Bundeswehrsoldaten im Rahmen der neuen UN-AU-Mission UNAMID Soldaten und Polizisten aus afrikanischen Ländern mit Flugzeugen nach Darfur bringen. Das geschah zuletzt im März 2006. UNAMID löst ab dem 1. Januar 2008 die AU-Mission AMIS in Darfur ab. Mit insgesamt 26.000 Soldaten, Polizisten und Zivilen soll UNAMID die bis dahin größte UN-Mission der Geschichte werden. Die UN-Generalversammlung hat für das erste Halbjahr dafür 1,28 Mrd. Dollar bewilligt. An der im westlich benachbarten Tschad und im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik zu stationierenden und von Frankreich dominierten 3.700 Soldaten starken EU-Truppe beteiligt sich die Bundeswehr nicht. Gleichwohl begrüßt die Bundesregierung den Einsatz im Osttschad und stellt vier Offiziere in die Einsatzzentrale bei Paris ab.

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