Glückliche Momente für einen Sekretär von Pax Christi
J. Windischer- EAPPI Team , Bericht vom 11.6.13
Ich traf Ruth Hiller. Ruth Hiller lebt in Haifa, Israeli, engagiertes Mitglied einer starken pazifistischen Bewegung.
Für Israelis ist es normal: junge Frauen müssen 2 Jahre, junge Männer müssen 3 Jahre in die Armee. Es gilt die Wehrpflicht. Wehrpflicht heißt auch, Schießbefehle, Haussprengungen, Vefolgungen, gezielte Tötungen zu exekutieren.
Vor einigen Jahren beschloss einer der Söhne von Ruth, den Wehrdienst zu verweigern. Ein Schock für Familie und Kibbutz. Die Familie entschied sich, den Sohn in diesen Belangen zu unterstützen. Schriften von M.L. King, von M. Ghandi wurden besorgt und studiert. Hebräische Übersetzungen lagen nicht vor. Das war die Geburtsstunde(1998) von: www.newprofile.org – Bewegung für Zivilisierung der israelischen Gesellschaft. New Profil versucht die vorherrschende militärische Profil Israels durch ein humanistisches und egalitäres Profil zu ersetzen. Die Bewegung hat einige hundert Mitglieder: Männer und Frauen aller Altersstufen.
Ruth kritisierte die Militarisierung der israelischen Gesellschaft, den unkritischen Gehorsam, die Glorifizierungen des Militärdienstes, die nicht hinterfragte Praxis des bewaffneten Kampfes. Die Friedensbewegung möchte das Ende der Besatzernation und einen respektvolle Nachbarschaft von Israelis und Palästinensern.
· Es ist nicht normal , wenn in Schule, Kultur und Medien die Anwendung von Gewalt als akzeptables, normales Mittel zur Lösung von politischen Problemen gesehen wird.
· Es ist nicht normal, wenn das israelische Gesetz das allgemeine Menschenrecht auf Wehrdienstverweigerung nicht anerkennt.
· Es ist nicht normal, wenn Entscheidungsträger eines Landes ehemalige Offiziere sind, zudem nur jüdische Männer. Frauen, Migranten, Palästinenser, Menschen mit Einschränkungen, Arme und andere Minderheiten haben in Entscheidungen kaum eine Stimme.
Ruth Hiller und New Profile spricht sich gegen verpflichenden Zivildienst aus, abgesehen davon, dass es dies in Israel nicht gibt, Menschen sollen den Beitrag , den sie für die Gesellschaft leisten wollen, freiwillig wählen dürfen. Zivildienst darf nicht Arbeitsplätze vernichten. Kein Zwang für den Dienst am Menschen.
Israel sei nicht mehr ein Land mit einer Armee, sondern viel mehr eine Armee mit einem Land, so die Einschätzung von Ruth Miller. Ruth bedauerte das Leiden der Soldaten, die hohe Selbstmordrate und die massiven psychischen Probleme von Hunderten von Soldaten nach geleistetem Wehrdienst.
Mitten in Israel – eine glückliche Begegnung für einen Mitarbeiter von Pax Christi. Große Bewunderung vor Pazifistinnen, die in Israel und anderswo einen sehr, sehr schweren Stand haben. Sie werden diskriminiert und verfolgt, riskieren ihre Leben.
J. Windischer (EAPPI Tulkarm/Palästina) verfasst 11.6.2013
Dr. Mag. Josef (Jussuf) Windischer
> Pax Christi Österreich – Generalsekretärwww.paxchristi.at
> A – 6020 Innsbruck
> Büro: Haus der Begegnung, Rennweg 12 Privat: Gumppstraße 69a
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> bis 15.7.2013: EAPPI in Tulkarm/Palästina skype: jussufwi1
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